%% adrguide.tex %% Copyright 2006, 2010, 2018 Axel Kielhorn % % This work may be distributed and/or modified under the % conditions of the LaTeX Project Public License, either version 1.3 % of this license or (at your option) any later version. % The latest version of this license is in % http://www.latex-project.org/lppl.txt % and version 1.3 or later is part of all distributions of LaTeX % version 2003/12/01 or later. % % This work has the LPPL maintenance status "maintained". % % This Current Maintainer of this work is Axel Kielhorn (A.Kielhorn@web.de) % % This work consists of the files adrconv.ins, adrconv.dtx, adrguide.tex % and the derived file adrguide.pdf. % % Use % tex adrconv.ins % or % latex adrconv.ins % to generate the other files, which are indirect parts of the % bundle. Use % latex adrconv.dtx % to generate the implementation documentation. Use % latex adrguide.tex % to generate the user documentation. \documentclass{article} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage{lmodern} \usepackage{german} \newcommand*{\File}[1]{\texttt{#1}} \newcommand*{\Class}[1]{\textsf{#1}} \newcommand*{\Macro}[1]{\texttt{\textbackslash #1}} \DeclareRobustCommand{\KOMAScript}{\textsf{K\kern.05em O\kern.05em% M\kern.05em A\kern.1em-\kern.1em Script}} \title{ADRconv Anleitung\\Version 1.4} \author{Axel Kielhorn\thanks{A.Kielhorn@web.de}} \date{3. M"arz 2018} \begin{document} \maketitle \section{Adressdatenbanken}\label{sec:adrconv.database} Wenn Sie Adressdateien zum Briefschreiben verwenden, m"ussen Sie sich selbst um die Ordnung in einer solchen Datei k"ummern. Falls Sie nur gelegentlich und mit einem leicht "uberschaubaren Adressatenkreis per Brief korrespondieren, werden Sie mit den bisher gezeigten M"oglichkeiten meist auch zufrieden sein. Wenn jedoch die Menge der Adressen zunimmt und auch der Umfang der Adressinformationen "uber die blo"se Postanschrift hinausw"achst, beginnt die Verwaltung der Adressen zu einem eigenen Problem zu werden. Dieses Problem besteht zun"achst ganz unabh"angig davon welche Briefklasse Sie verwenden, und so war auch die L"osung, die Gerd Neugebauer 1994 vorstellte, nicht auf \KOMAScript{} und dessen Vorg"anger, sondern auf Bib\TeX{} bezogen. Sein Bibliographie-Stil \File{address.bst} in Verbindung mit einem speziell definierten Eintragstypen f"ur Bib\TeX-Datenbanken und einer \File{tex}-Datei machte sich den Umstand zunutze, dass Bib\TeX{} in der Lage ist, strukturierte Daten zu sortieren und in konfigurierbaren Listen auszugeben. Bib\TeX{} kann somit als Hilfsprogramm eingesetzt werden, das f"ur Ordnung in Adressdatenbest"anden sorgt. Damit Bib\TeX{} eine Datei bearbeiten kann, muss diese in einem bestimmten Format vorliegen. Normalerweise besitzt eine solche Datei die Dateinamenserweiterung \File{bib} und enth"alt bibliographische Daten. Diese Daten werden nach Eintragstypen klassifiziert. Es ist m"oglich, neue Eintragstypen zu definieren und von Bib\TeX{} auswerten zu lassen.% \footnote{Die f"ur \LaTeX{} standardm"a"sig definierten Eintragstypen, ihr formaler Aufbau und die Funktionsweise von Bib\TeX{} "uberhaupt k"onnen hier nicht beschrieben werden. F"ur sie sei auf die Originaldokumentation in \textsf{btxdoc} und \textsf{btxhak} sowie auf die Beschreibung im \LaTeX-Handbuch verwiesen.} Unter einer \emph{Adressdatenbank} verstehen wir eine Bib\TeX-konforme Datei. \begin{verbatim} @address{...} \end{verbatim} F"ur Eintr"age in einer Adressdatenbank gibt es den speziellen Eintragstyp \verb|@address|. Das folgende Beispiel beschreibt das Format eines \verb|@address|-Eintrags in einer \File{bib}-Datei: \begin{small} \begin{verbatim} @address{HMUS, name = {Hans Mustermann}, title = {Mag. art.}, organization = {Verband der Vereine}, city = {Heimstatt}, zip = 01234, country = {Germany}, street = {Mauerstra{\ss}e 1}, phone = {01234 / 5 67 89}, fax = {01234 / 5 67 89}, mobile = {0171 / 45 67 89}, email = {hm{@}work.com}, url = {http://www.work.com}, note = {Alles nur Erfindung}, key = {HMUS}, birthday = {13. August anno muri}, nbirthday = {0813} } @address{OEKZ, name = {{{"O}kologisches Zentrum~e.\,V.}}, sortas = {Okologisches Zentrum}, organization = {Verband der Vereine}, city = {Heimstatt}, zip = 01234, country = {Germany}, street = {Mauerstra{\ss}e 1}, phone = {01234 / 5 67 89}, fax = {01234 / 5 67 89}, email = {hm{@}work.com}, key = {OEKZ}, } \end{verbatim} \end{small} "Ahnliche Mustereintr"age wie diesen finden Sie in der Datei \File{example.bib}. Die Adresseintr"age dort sind jedoch weniger umfangreich. Die hier dargestellte ausf"uhrliche Form zeigt die Version~1.2. \begin{description} \item[name] Der Name im normalen Bib\TeX\ Format: Vorname von Nachname \item[sortas] Wenn der Name mit einem Umlaut beginnt, wird er falsch einsortiert, bei der Verwendung von UTF-8 kodierten Datenbanken kommt es sogar zu einem Bib\TeX\ Fehler. \texttt{sortas} hat Vorrang vor \texttt{name}. (Neu in Version 1.2c.) \item[title] Akademischer Titel oder "ahnliches (Wird z.\,Zt. nicht unterst\"{u}tzt) \item[organization] Organisation, Firma, Gewerkschaft, Verein. Wird seit Version 1.3 von \File{adrconv.bst} standardm"a"sig in die \texttt{bbl} Datei geschrieben, von \File{adrdir.tex} aber nicht genutzt. \item[city] Stadt \item[country] Das L"anderkennzeichen (Wird z.\,Zt. nicht unterst\"{u}tzt) \item[zip] Postleitzahl (ZIP-Code ist die US Bezeichnung) \item[street] Stra"se \item[phone] Telefonnummer \item[mobile] Zweite Telefonnummer, z.\,B. f"ur Mobiltelefon \item[fax] Telefaxnummer, wird von \File{adrfax.bst} zum Erstellen eines Telefaxbuches verwendet. \item[email] E-Mail Adresse, seit Version 1.3 wird die E-Mail Adresse von \File{adrconv.bst} standardm"a"sig in die \texttt{bbl} Datei geschrieben. \File{adrdir.tex} fragt, ob die E-Mail Adresse im Adressbuch gedruckt werden soll. \item[url] Ein Link auf die Homepage. Hier w"are jetzt ein Konverter nach HTML gefragt. \item[key] Das K"urzel unter dem der betreffende Name in {\KOMAScript} Briefklasse aufgerufen werden kann. Dieses K"urzel muss f"ur alle \texttt{bib} Dateien eindeutig sein. \item[note] Notiz, seit Version 1.3 wird die Notiz von \File{adrconv.bst} standardm"a"sig in die \texttt{bbl} Datei geschrieben. \File{adrdir.tex} druckt die Notiz in Klammern unter der Adresse. \item[birthday] Geburtstagstext, so wie er gedruckt wird \item[nbirthday] Numerischer Geburtstag, wird zum Sortieren verwendet. Format: Monat zweistellig Tag zweistellig (MMDD) \end{description} \section{Adressdatenbankkonverter}% Bib\TeX{} erzeugt aus \File{bib}-Dateien (Datenbanken) \File{bbl}-Dateien. Eine \File{bbl}-Datei besteht im wesentlichen aus einer sortierten Liste. Welche Elemente einer \File{bib}-Datei hierf"ur ausgewertet werden und wie die resultierende \File{bbl}-Datei im einzelnen aufgebaut ist, wird dabei jeweils durch einen Bibliographie-Stil (eine \File{bst}-Datei) gesteuert. Die standardm"a"sig f"ur die Erzeugung von Literaturverzeichnissen mit \LaTeX{} eingesetzten Bibliographie-Stile k"onnen freilich weder \verb|@address|-Eintragstypen auswerten noch Adressdateien im \File{adr}-Format erzeugen. Um eine Adressdatenbank in eine Adressdatei zu konvertieren, wird also ein eigens daf"ur eingerichteter Bibliographie-Stil ben"otigt. Es wurden daf"ur mehrere Bibliographie-Stile entwickelt, die als Konverter von Adressdatenbanken in Adressdateien dienen k"onnen. \begin{description} \item[\File{adrconv.bst}] Erzeugt eine Adressdatei, die sowohl mit der {\KOMAScript} Briefklasse zum Einf"ugen von Adressen in Briefe als auch mit dem Programm \File{adrdir.tex} zur Erzeugung von Adresszeichnissen verwendet werden kann. Es werden dabei alle acht Felder der Adress-Eintr"age (\emph{Name}, \emph{Vorname}, \emph{Adresse}, \emph{Telefonnummer} und \emph{Mobilnummer}, \emph{E-Mail}, \emph{Organisation}, \emph{Notiz} und \emph{K"urzel}) belegt. Die Adress-Eintr"age in der Datei werden alphabetisch nach den Namen sortiert. Bei Namen die mit Umlauten beginnen kann mit dem Feld \texttt{sortas} eine Sortierung unter dem nicht-Umlaut (O statt "O) oder nach Telefonbuchsortierung (Oe statt "O) erzwungen werden. Am Beginn jeder Buchstabengruppe wird automatisch ein \Macro{adrchar}-Eintrag eingesetzt. Dies funktioniert nicht bei Umlauten, hier muss ein \texttt{sortas} Eintrag verwendet werden, oder der \Macro{adrchar}-Eintrag muss von Hand korrigiert werden. Das K"urzel wird als Ged"achnisst"utze mit ausgegeben. Mit diesem K"urzel kann der Eintrag in der Briefklasse aus {\KOMAScript} aufrufen werden. \item[\File{adrfax.bst}] Ein Konvertierer zum Erstellen von Faxb"uchern. Statt der \emph{Telefonnummer} wird hier jedoch die \emph{Faxnummer} benutzt. \item[\File{adrbirthday.bst}] Erzeugt eine Adressdatei, die mittels \File{adrdir.tex} als Geburtstagsverzeichnis ausgegeben werden kann. Hierf"ur werden die Eintr"age nach Monat und Tag sortiert. Damit das funktioniert, mu"s ein \emph{nbirthday} Eintrag vorhanden sein. Dieser wird als Sortierschl"ussel genutzt. \item[\File{email.bst}] Seit Version 1.3 nicht mehr vorhanden. Die E-Mail Adresse wird von \File{adrconv.bst} immer in die \texttt{bbl} Datei geschrieben. \end{description} \section{Ablauf der Konvertierung} Damit Bib\TeX{} eine Adressdatenbank mit Hilfe eines Bibliographie-Stils in eine Adressdatei konvertieren kann, ben"otigt es noch Informationen dar"uber, welche der Eintr"age aus der \File{bib}-Datei auf diese Weise bearbeitet werden sollen. Diese Informationen entnimmt Bib\TeX{} der \File{aux}-Datei, die beim \TeX-Lauf "uber eine \File{tex}-Datei entsteht und die Schl"usselw"orter f"ur Bib\TeX{} enth"alt, welche normalerweise durch \Macro{cite}-Befehle in der \File{tex}-Datei erzeugt werden. In unserem Fall gibt es keine derartige \File{tex}-Datei. Stattdessen m"ussen wir uns eine Hilfsdatei anlegen. \begin{verbatim} \citation{*} \bibstyle{adrconv} % oder adrfax, adrbirthday \bibdata{example} % koennen auch mehrere Dateien sein \end{verbatim} \verb+\citation{*}+ w"ahlt alle Eintr"age der Datenbank aus, \verb+\bibstyle+ den gew"unschten Stil und \verb+\bibdata+ die Datenbank(en). Es k"onnen auch mehrere Datenbanken gleichzeitig ausgew"ahlt werden. Dadurch kann man private und berufliche Adressen in unterschiedlichen Datenbanken pflegen und bei Bedarf eine gemeinsame Adressliste erstellen. Die von Bib\TeX\ erstellte \File{bbl} Datei muss dann nur noch in \File{adr} umbenannt werden und schon kann sie mit \File{adrdir.tex} in ein Adressbuch umgewandelt werden. Das beiliegende \File{adrdir.tex} enth"alt eine etwas modifizierte Version von \File{dir.tex}. Diese Version kann "uber Konfigurationsdateien f"ur verschiedene Formate angepasst werden: \begin{description} \item[adrdir] Das Originalformat aus \File{dir.tex}, die Einzelseiten sind DIN A6 gro"s und k"onnen so platzsparend auf DIN A4 ausgedruckt werden. \item[adrschmal] Ist ein etwas schmaleres Format, das in viele Taschenkalender passt, z. B. in den Kalender den mir meine Sparkasse jedes Jahr schenkt. \item[adrplaner] Diese Woche hatte Aldi einen Taschenkalender im Angebot, wie "ublich auch mit Adressbuch. Aber warum soll ich jetzt alle Adressen von Hand eintragen, also musste eine neue Konfigurationsdatei her. Die sollte problemlos auch in andere Organizer passen. \end{description} In den Konfigurationsdateien befinden sich auch die Parameter f"ur DVIDVI, damit man die Einzelseiten problemlos auf ein Blatt A4 verteilen kann. Die interaktive \TeX-Programme mit den Namen \File{adrconv.tex} und \File{birthday.tex}, k"onnen die jeweils passende \File{aux}-Dateien selbst erzeugen. Die Konvertierung einer Adressdatenbank in eine Adressdatei l"auft daher in drei Schritten ab: \begin{enumerate} \item Vorbereitung der Konvertierung durch Erzeugen der \File{aux}-Datei f"ur die entsprechende \File{bib}-Datei. \item Konvertierung der \File{bib}-Datei mittels Bib\TeX. \item Umbenennung der entstandenen \File{bbl}-Datei in die \File{adr}-Namensform f"ur Adressdateien \end{enumerate} Angenommen, Sie haben einen neuen Eintrag in Ihre Adressdatenbank mit Namen \File{adressen.bib} aufgenommen, der so aussehen k"onnte: \begin{small} \begin{verbatim} @address{DANTE, name = {{DANTE~e.\,V.}}, sortas = {Dante}, street = {Postfach 10 18 40}, zip = {69008}, city = {Heidelberg}, phone = {0 62 21 / 2 97 66}, fax = {0 62 21 / 16 79 06}, email = {dante{@}dante.de}, url = {http://www.dante.de}, key = {DANTE}, birthday = {14. April 1989}, nbirthday = {0414} } \end{verbatim} \end{small} Wenn Sie eine Adressdatei f"ur Briefe und ein Adressverzeichnis brauchen, w"ahlen Sie den Konverter \File{adrconv} und erzeugen die \File{aux}-Datei. Die Protokolldatei \File{adrconv.log} zeigt, wie das abgelaufen ist: \begin{small} \begin{verbatim} sh>tex adrconv.tex This is TeX, Version 3.14159 (Web2C 7.3.2x) (format=tex 2001.8.1) 13 AUG 2001 05:26 **adrconv.tex (/texmf/tex/latex/koma-script/adrconv.tex Now you have to typein the name of the BibTeX adressfile, you want to convert to script-adress-file-format (without extension `.bib'): Geben Sie nun den Namen der BibTeX-Adressdatei ein, die Sie in das Script-Adressdateiformat konvertieren wollen (ohne `.bib'): adressfile=adressen \auxfile=\write0 \openout0 = `adressen.aux'. After running BibTeX rename file `adressen.bbl' to `adressen.adr'! Nach dem BibTeX-Lauf benennen Sie bitte die Datei `adressen.bbl' in `adressen.adr' um! [1] ) Output written on adrconv.dvi (1 page, 224 bytes). \end{verbatim} \end{small} Als zweiten Schritt rufen Sie Bib\TeX{} zur Konvertierung auf. Wir zeigen das Protokoll \File{adressen.blg}: \begin{small} \begin{verbatim} sh>bibtex adressen This is BibTeX, Version 0.99c (Web2C 7.3.2x) The top-level auxiliary file: adressen.aux The style file: adrconv.bst Database file #1: adressen.bib \end{verbatim} \end{small} Zuletzt benennen Sie die Datei um: \begin{small} \begin{verbatim} sh>mv adressen.bbl adressen.adr \end{verbatim} \end{small} Die konvertierte Adressdatei hat folgenden Inhalt: \begin{small} \begin{verbatim} \adrchar{K} \adrentry{Kalkweiss}{Achim} {Langer Weg 17 \\ 38118 Braunschweig}{0531 / 113 34 89}{}{}{}{} \adrentry{Kohlmeise}{Rudolf} {Stra{\ss}e des 11.~September 73 \\ 12345 Neu Jorg}{0513 / 89 55 66}{}{}{}{} \adrentry{Kuchennascher}{Mattse} {Fichtenstra{\ss}e 1 \\ 98765 Brummelsbach}{}{}{}{}{} \adrchar{M} \adrentry{Mustermann}{Hans} {Einbahnstra{\ss}e 1 \\ 01234 Heimstatt}{01234 / 5 67 89}{}{}{}{} \adrchar{D} \adrentry{{DANTE~e.\,V.}}{} {Postfach 10 18 40 \\ 69008 Heidelberg}{0 62 21 / 2 97 66}{}{}{}{DANTE} \end{verbatim} \end{small} Vor Version 1.2~c musste man den \Macro{adrchar}-Eintrag noch von Hand korrigieren, durch den \texttt{sortas}-Eintrag erfolgt das nun automatisch. Einen Brief an DANTE~e.\,V. k"onnen Sie mit Hilfe der \KOMAScript{} Briefklasse so beginnen: \begin{small} \begin{verbatim} \documentclass{scrlttr2} \usepackage{german} \begin{document} \begin{letter}{\DANTE} ... \end{verbatim} \end{small} Um Ihre Adressdateien aktuell zu halten, m"ussen Sie diese drei Schritte jedesmal wiederholen, wenn Sie "Anderungen an Ihrer Adressdatenbank vorgenommen haben. Bitte beachten Sie dabei, dass die Programme zum Erzeugen der \File{aux}-Datei (\File{adrconv.tex} und \File{birthday.tex} sowohl mit (Plain)\TeX{} als auch mit \LaTeX{} aufgerufen werden k"onnen, w"ahrend die beiden Programme \File{adrdir.tex} und \File{adrphone.tex}, die Sie nach erfolgreicher Konvertierung auf Ihre Adressdatei anwenden k"onnen, um daraus fertige Adress-, E-Mail- bzw. Telefonverzeichnisse zu produzieren, nur mit \LaTeX{} funktionieren. \section{Ausdrucken als Buch} M"ochte man nicht nur einzelne Seiten, sondern ein richtiges Buch erstellen, so sind die Seiten noch richtig sortiert auf ein DIA~A4 Blatt zu montieren. \subsection{Arbeitsweise mit DVIDVI} Die Adressbuchdatei muss in zwei Dateien zerlegt werden, eine f"ur die Vorderseiten und eine f"ur die R"uckseiten. Zuerst werden die Vorderseiten gedruckt, dann der bedruckte Stapel wieder in in Drucker gelegt und die R"uckseiten gedruckt. Die Optionen gehen von einem Drucker aus, der die Seiten mit der bedruckten Seite nach oben ablegt (normal bei Tintenstrahldruckern). Legt er die Seiten mit der bedruckten Seite nach unten ab (normal bei Laserdruckern) so ist der Parameter \texttt{-r} bei den R"uckseiten wegzulassen. Anstelle von \texttt{xx} ist eine durch $8$ teilbare Zahl einzugeben, dir gr"o"ser oder gleich der Seitenzahl der Adressbuchdatei ist. Es werden automatisch Leerseiten erzeugt, damit die Montage auf ein DIN~A4 Blatt nachher passt. Das Beispiel zeigt die Montage von 8 DIN~A6 Seiten auf eine DIN~A4 Seite (\texttt{adrdir.cfg}), f"ur die anderen Formate sind die Optionen in den entsprechenden \texttt{.cfg} Dateien angegeben. \noindent Vorderseiten: \begin{description} \item [2 x A6 at A5] \texttt{-l xx -m 4:-1,2} \item [2 x A5 at A4] \texttt{-m 2:0,1(0mm,148mm)} \end{description} \noindent R"uckseiten: \begin{description} \item [2 x A6 at A5] \texttt{-l xx -r -m 4:-3,0} \item [2 x A5 at A4] \texttt{-m 2:1,0(0mm,148mm)} \end{description} \subsection{Arbeitsweise mit pdf\LaTeX} Seit Version~1.3 wird \texttt{scrartcl} mit der Option \texttt{pagesize} aufgerufen. Dadurch entspricht die Gr"o"se der PDF-Datei der von \LaTeX\ benutzten Blattgr"o"se. Diese Seiten lassen sich dann mit \texttt{pdfpages} montieren. F"ur \File{adrdir.tex} mit der Konfiguration \File{adrdir.cnf} werden die Dateien \File{adrmontage1.tex} und \File{adrmontage2.tex} mitgeliefert, die die Montage der Einzelzeiten auf ein Blatt DIN~A5 oder DIN~A4 "ubernehmen. \File{adrmontage1.tex} montiert 4 Seiten auf ein Blatt DIN~A5. Diese lassen sich dann direkt doppelseitig ausdrucken und zu einem Buch falten. Der Parameter \texttt{signature} muss in diesem Fall durch 4 teilbar sein. Steht nur DIN~A4 Papier zur Verf"ugung, m"ussen die Seiten mit \File{adrmontage2.tex} noch einmal bearbeitet werden. In diesem Fall muss der Parameter \texttt{signature} in \File{adrmontage1.tex} durch 8 teilbar sein und in \File{adrmontage1.tex} ein viertel des Wertes aus \File{adrmontage1.tex} betragen. Erster Schritt: Vier DIN~A6 Seiten auf DIN~A5: \begin{verbatim} \documentclass{article} \usepackage{geometry} \geometry{verbose,twoside,nofoot,pdftex,% a5paper, top=0mm,bottom=0mm,inner=0mm} \usepackage{pdfpages} \begin{document} \includepdf[pages={-}, landscape, nup=1x2, signature=16, noautoscale,scale=1]{adrdir.pdf} \end{document} \end{verbatim} Zweiter Schritt: Zwei DIN~A5 Seiten auf DIN~A4 montieren. \begin{verbatim} \documentclass{article} \usepackage{geometry} \geometry{verbose,twoside,nofoot,pdftex,% a4paper,top=0mm,bottom=0mm,inner=0mm} \usepackage{pdfpages} \begin{document} \includepdf[pages={-}, landscape, nup=1x2, signature=4, noautoscale,scale=1]{adrmontage1.pdf} \end{document} \end{verbatim} \section{Pages zu \texttt{adrconv}} Was hat eine Pages-Datei in einem \LaTeX-Paket zu suchen? Nun, normalerweise nichts. Es sei denn, man m"ochte ein Adressverzeichnis aus dem Adressbuch des MacOS~X erstellen. Die einfachste M"oglichkeit an die Daten zu kommen ist mit der Serienbrief"-funktion von Pages. Man "offnet das Dokument \File{adrconv\_pages08.pages}, ruft im Men"u "`Bearbeiten"' die Funktion "` mit Adressbuch Daten zusammenf"uhren \dots"' (In Pages09: "`Serienbrief"') auf und erzeugt so ein neues Dokument. Dieses wird dann als \File{pages.txt} abgespeichert. Nun ist das Terminal gefragt: \begin{verbatim} sh> cp pages.txt pages.adr \end{verbatim} Alle weiteren "Anderungen werden im \texttt{vi} vorgenommen: \begin{verbatim} sh> vi pages.adr :e ++enc=macroman :set ff=unix :%s/^V^D// :w :%sort :so 2latex.vim :wq \end{verbatim} Das \verb+^+ steht hier f"ur \texttt{ctrl}. Beim Befehl \verb+:so 2latex.vim+ kommt es normalerweise zu Fehlermeldungen, einfach ignorieren. Die so entstanden Datei enth"alt schonmal die Rohdaten, etwas Nacharbeit ist aber noch erforderlich, so m"ussen leere Eintr"age von Hand gel"oscht werden. Am besten legt man ein Adressbuchgruppe "`Adrconv"' an, die nur die Eintr"age enth"alt, die man tats"achlich ben"otigt, das spart beim zweiten Mal Arbeit. \section{"Anderungen} \subsection{1.0} \texttt{key} Feld gerg"anzt. \subsection{1.1} \texttt{net} durch \texttt{email} und \texttt{url} ers"atzt. \subsection{1.1.1} Keine Warnung bei leeren \texttt{street} Feld. \subsection{1.1.2} Der \emph{von} Teil eines Namens wird nicht mehr ignoriert. \subsection{1.1.3} Unterst"utzung f"ur eine zweite Telefonnummer \texttt{mobile}. \subsection{1.2} \texttt{ADRconv} ist nun ein selbst"andiges Paket und nicht mehr Teil von \texttt{KOMA-Script}. \subsection{1.2a-c} Dokumentation verbessert, Lizenz auf LPPL 1.3 ge"andert. \subsection{1.3} \File{email.bst} entf"allt, die E-Mail Adresse wird von \File{adrconv.bst} in die \texttt{bbl} Datei geschrieben. \File{birthday.bst} in \File{adrbirthday.bst} umbenannt um Kollisionen mit \File{directory.cls} zu vermeiden. \File{adrdir.tex} druckt optional die E-Mail Adresse und immer die Notiz. Unterst"utzung f"ur PDF-Workflow. DVIDVI wird nicht mehr ben"otigt. \subsection{1.4} Anpassungen an das neue (inzwischen 10 Jahre alte) \KOMAScript\ durch Markus Kohm. \section{Danksagungen} \begin{description} \item [Karl Berry] f"ur den Hinweis auf \File{directory.cls}, die ebenfalls \File{email.bst} und \File{birthday.bst} benutzt und somit zu Konflikten f"uhren kann. \item [Anna M. Liebmann] f"ur den Wunsch, die E-Mail Adresse, Organisation und Notiz im Adressverzeichnis zu drucken. \item [Tommy L. Ho] f"ur den Wunsch \texttt{ADRconv} mit \texttt{pdftex} zu benutzen. \end{description} \end{document}